Aufgaben der Forstlichen Umweltkontrolle




Aufgaben der Forstlichen Umweltkontrolle

Wald bei Beerenbusch

Der Wald ist gegenüber anderen Landnutzungen eine sehr naturnahe Landnutzungsform. Entsprechend der langen Lebensdauer der Bäume ist er ein Inbegriff der Beständigkeit und des Gleichgewichts von Werden und Vergehen. Die maßvolle, relativ geringe Steuerungs- und Nutzungsintensität der Forstwirtschaft in unserem Land baut vorrangig auf die natürlichen Bedingungen der vorhandenen Waldböden, des Klimas und der angepassten Vegetation. Diese Umweltbedingungen sind aber nicht konstant, mussten wir Mitte des vergan-genen Jahrhunderts erkennen, als Luftverunreinigungen zu großflächigen Waldschäden führten und einen überraschend starken Wandel der Standortverhältnisse der Wälder bewirkten.

Versuchsfläche Fünfeichen







In diese Zeit fällt Anfang der 80er Jahre der Beginn der forstlichen Umweltkontrolle, mit der zunächst die Auswirkungen der Fremdstoffeinträge auf den Gesundheitszustand der Waldbäume und den Stoffhaushalt der Waldöksysteme untersucht wurden. Inzwischen wurde auch die gegenwärtig hohe Dynamik der Klimaänderung erkannt und zu einem wesentlichen Thema der Kontrolle der Umweltbedingungen für die Forstwirtschaft sowie der Zustands- und Funktionsüberwachung der Forstökosysteme, die als Teil des Forstlichen Monitoring Aufgaben der Forstlichen Umweltkontrolle sind. Die Forstliche Umweltkontrolle hat somit im Interesse der Forstbetriebe aller Besitzarten, der Politik sowie der gesamten Gesellschaft Informationen zu den Umweltbedingungen der Wälder und der Wirkung von Umweltveränderungen auf den Waldzustand zur Verfügung zu stellen. Das betrifft die Themen der Reinhaltung der Luft, den Schutz des Bodens, die Qualität des Wassers, die Vielfalt der Lebensräume und Lebewesen, die Speicherung von Kohlenstoff und die Produktion von Holz, die in den Wäldern nachhaltig gesichert werden sollen.

Wald-Zustand, -Gesundheit und -Vitalität sind als Gegenstand der Forstlichen Umweltkontrolle relativ unscharf definierte Begriffe. Unter Vitalität der Bäume wird ihre Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Umweltbedingungen, ihre Konkurrenz- und Fortpflanzungsfähigkeit und ihr Wachstum verstanden. Zum Waldzustand gehören auch der Bodenzustand, die Lebensraumqualität für die Vielfalt waldgebundener Pflanzen und Tiere, die Erhaltung geschlossener Stoffkreisläufe und der Fähigkeit zur Selbstregulation und Verarbeitung von Störungen. Der Kontext der Waldwirtschaft für nachhaltige Entwicklung folgt diesem Ansatz einer integrierten Beurteilung der Lebensäußerungen der Bäume, erweitert sie jedoch noch um die Zielgröße der Erhaltung der biologischen Vielfalt und die dauerhafte Fähigkeit der Ökosysteme die ökologischen Funktionen bei ökonomischer Nutzung und Erfüllung sozialer Standards zu erfüllen, ohne anderen Ökosystemen Schaden zuzufügen.